Intelligente Messsysteme (iMSys) und modernes Energiemanagement
Was sind intelligente Messsysteme (iMSys)?
Ein intelligentes Messsystem besteht aus:
- Moderne Messeinrichtung (mME): Ein digitaler Stromzähler, der den Stromverbrauch viertelstundengenau aufzeichnet.
- Smart-Meter-Gateway (SMGW): Eine Kommunikationseinheit, die die Messdaten verschlüsselt an berechtigte Marktteilnehmer (z. B. Netzbetreiber, Energieversorger) übermittelt und mit einem zertifizierten Sicherheitsstandard arbeitet.
Optional kann es ergänzt werden um:
- Steuerbox (oder auch CLS-Steuereinheit): zur externen Steuerung von Geräten wie PV-Anlage, Wärmepumpe, Wallbox oder Stromspeicher
Die Geräte erfüllen hohe Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit, da sie durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert werden müssen. iMSys sind gesetzlich geregelt im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) und werden im Rahmen eines nationalen Rollouts schrittweise in allen Verbrauchsstellen in Deutschland eingebaut, die einen Jahresverbrauch von über 6.000 kWh oder steuerbare Verbrauchseinrichtungen nach §14a EnWG aufweisen.
Funktionen und Vorteile von iMSys
Die Vorteile für Verbraucher und Versorger liegen auf der Hand:
- Transparente Verbrauchsdaten für Kunden (z. B. über ein Web-Portal oder App)
- Fernübertragung von Zählerständen (kein Ableser mehr nötig)
- Grundlage für variable Stromtarife (z. B. zeitvariable oder dynamische Tarife)
- Integration steuerbarer Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen, Wallboxen oder Batteriespeicher (§14a EnWG)
- Netzstabilität durch Rückmeldung über Verbrauch und Einspeisung in Echtzeit
iMSys im Energiemanagement
Ein intelligentes Messsystem wird zum echten Mehrwert, wenn es in ein umfassendes Energiemanagementsystem, oft auch „Home Energy Management System“ (HEMS) genannt, eingebunden ist. In Haushalten mit Wärmepumpe, Wallbox oder Photovoltaikanlage eröffnet das neue Möglichkeiten: Lasten lassen sich zeitlich verschieben, die Eigenverbrauchsquote steigt, und Lastspitzen werden vermieden. Über standardisierte Schnittstellen wie EEBUS, Modbus oder – einfacher – SG Ready können Geräte mit dem Energiemanagementsystem kommunizieren. So kann beispielsweise die Wärmepumpe nur dann aktiviert werden, wenn der Strom günstig ist oder gerade PV-Überschuss zur Verfügung steht.
Die Rolle der Netzbetreiber und §14a EnWG
Der Gesetzgeber verpflichtet Netzbetreiber dazu, steuerbare Verbrauchseinrichtungen – also z. B. Wärmepumpen oder Wallboxen – künftig gezielt zu steuern, um das Netz zu stabilisieren. Dafür wurde §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) reformiert und in neuer Fassung seit dem 1. Januar 2024 in Kraft. Wer seine steuerbaren Verbraucher über ein iMSys steuerbar macht, kann von reduzierten Netzentgelten profitieren. Voraussetzung dafür ist ein intelligentes Messsystem inklusive einer Steuerbox. In der Praxis sind iMSys häufig noch ein Engpass, da viele Netzbetreiber die Steuerboxen nicht oder nur eingeschränkt anbieten. Bis zur vollständigen Umsetzung gelten Übergangsregelungen, bei denen häufig mit pauschalen Reduzierungen oder simplen Rundsteuerempfängern gearbeitet wird.
Herausforderungen und Grenzen
Trotz der vielen Vorteile eines iMSys gibt es auch Herausforderungen. Der technische Einbau ist aufwendig, insbesondere in Altbauten mit veralteter Zählertechnik. Auch die Kosten für den Messstellenbetrieb – je nach Verbrauch bis zu 100 € jährlich – sind höher als bei klassischen Zählern. Zudem sind Datenschutzbedenken nicht unbegründet: Die erhobenen Daten sind sehr sensibel und zeigen detaillierte Nutzungsprofile. Hier greifen jedoch strenge gesetzliche Vorgaben und Zertifizierungsverfahren. Eine weitere Herausforderung ist die fehlende Standardisierung bei der Anbindung an die Gebäudetechnik – ein Hindernis für viele Handwerksbetriebe und Endkunden.
iMSys sind Pflicht bei PV-Anlagen mit mehr als 7 kWp Leistung
Die Pflicht zur Ausstattung mit einem iMSys für Haushalte mit Photovoltaikanlagen ab 7 Kilowattpeak (kWp) ergibt sich aus dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), welches in geänderter Form Ende Februar 2025 in Kraft trat. Denn: Ab 7 kWp kann eine PV-Anlage einen relevanten Einfluss auf das lokale Netz haben – besonders in Kombination mit Speicher oder steuerbaren Verbrauchern wie Wärmepumpen oder Wallboxen. Ein einfacher digitaler Zähler reicht für diese Anforderungen nicht mehr aus.
Auswirkungen für Neuanlagen ab 01. Juni 2025
Wird eine PV-Anlage mit mehr als 2 kWp Leistung (das sind ca. 5 Module) ohne iMSys und funktionierende Steuerung ans Netz gebracht, ist die Einspeisung auf 60 % der Nennleistung begrenzt, um Einspeisespitzen zu vermeiden. Das neue Gesetz heißt deshalb auch „Solarspitzengesetz“. Erst nach dem Einbau von iMSys und Steuerbox und erfolgreichem End‑to‑End‑Test entfällt diese Begrenzung.
Wichtiger Hinweis zur Planung Ihrer PV-Anlage:
§ 14a-Konformität beachten
Bei der Auswahl und Planung Ihrer Photovoltaikanlage empfehlen wir dringend, darauf zu achten, dass die Anlage §14a EnWG-konform umgesetzt wird. Dies sollte gesondert auf dem Kundenangebot ausgewiesen sein.
Nur wenn Ihre Anlage entsprechend vorbereitet ist (z. B. mit intelligentem Messsystem und Steuerbox), profitieren Sie von:
- reduzierten Netzentgelten
- einer rechtssicheren Inbetriebnahme
- und der vollen technischen Nutzbarkeit im Rahmen moderner Tarife und Netzanforderungen.
Angebote, die diese Anforderungen nicht erfüllen, können langfristig zu Mehrkosten, Einschränkungen im Betrieb oder sogar zu Problemen bei der Einspeisevergütung führen.
Gerne stellen wir sicher, dass Ihre PV-Anlage alle aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllt – zukunftssicher, netzkonform und förderfähig. Sprechen Sie uns einfach an.
Das Komplettpaket von Spot my Energy
Anlagen von ad fontes erreichen die §14a Konformität sowie sämtliche Vorteile eines modernen Energy Managements in Kooperation mit Spot My Energy, einem innovativen Cleantech Unternehmen aus Köln.
Kunden von ad fontes erhalten auf diesem Weg
- eine moderne Messeinrichtung (bzw. Smart Meter)
- ein Smart Meter Gateway
- eine Steuerbox inklusive Energiemanagementsystem (HEMS)
- einen dynamischen Stromtarif
aus einer Hand. Die Hardware und deren Einbau sind dabei Bestandteil des Angebots v on ad fontes. Der Messstellenbetrieb durch Spot My Energy und der dynamische Stromtarif werden im Anschluss direkt und separat mit Spot My Energy abgeschlossen.
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